Haustier des Jahres 2026 - Das Rind

Das Rind wurde in Absprache mit ihren Gremien von der Stiftung Bündnis Mensch & Tier zum Haustier des Jahres 2026 gewählt. 

 

Rinder zählen zu den ältesten Haustieren, die weltweit Menschen in ihrem Alltag als Zugtiere bei der Feldarbeit begleiten, als Lebensmittel- und Rohstofflieferanten geschätzt werden. Die Beziehung zwischen Mensch und Rind ist nicht ungefährlich. Menschen sterben deutlich öfter durch Unfälle mit Rindern als durch Begegnungen mit Haien. Die größere Gefahr in der Mensch-Rind-Beziehung geht jedoch von jenen Menschen aus, die die Bedürfnisse von Rindern nicht oder ungenügend kennen bzw. respektieren und die Nutzung von Rindern ausschließlich marktwirtschaftlichen Kriterien unterstellen. Gerade weil wir Rinder in unserer Gesellschaft wirtschaftlich nutzen, gibt es zahlreiche Forschungsarbeiten, die die Optimierung dieser wirtschaftlichen Nutzung zum Ziel haben, uns aber auch z.B. Aufschluss geben, welche Haltungsbedingungen Rinder schätzen.

 

Drei Bäuerinnen unterschiedlicher Generationen erzählen in unserem Booklet Rinder ihr Zusammenleben und Arbeiten mit Rindern. Kann man heute von der Milchviehwirtschaft noch leben? Welche alternative Formen gibt es? Was hat sich seit den 60er Jahren verändert und welche neuen Perspektiven gibt es für eine artgemäße Haltung von Rindern?

 

Rinder werden zunehmend für die Landschaftspflege eingesetzt. Welche Rassen sind dafür am besten geeignet und warum werden die alten und gefährdeten Rinderrassen gerade auch vor dem Hintergrund des Klimawandels geschätzt?

 

Kühe sind auf Schul- und Ferienbauernhöfen eine Attraktion. Welche Voraussetzungen braucht es, wenn Rinder im Rahmen der Tiergestützten Intervention arbeiten sollen? Ist die rindergerechte Herdenhaltung für Anbieter der Mensch-Tier-Beziehung überhaupt leistbar?

 

Dass Kühe nicht lila sind, ist vielen Menschen bewusst. Welche außergewöhnlichen Talente und welche hohe soziokommunikative Kompetenz Rinder besitzen, mag einige Menschen überraschen. Diese Erkenntnisse aber können uns motivieren nachzudenken, wie wir mit Rindern in Zukunft umgehen wollen. Unsere sogenannten modernen Gesellschaften benötigen tragfähige Vorbilder. Rinderherden zeigen vorbildlich, wie soziale Konflikte gelöst bzw. bereits im Vorfeld durch klare soziale Regeln und deutliche Kommunikation vermieden werden können. 

 

Foto: Carola Otterstedt



Das Booklet Rinder aus der Bunten Reihe vermittelt auf unterhaltsame Weise wissenschaftsbasierte Information zur Haltung und zum Verhalten von Rindern sowie Einblicke in die Arbeit mit Rindern als Landschaftspfleger, in der Nutztierhaltung und im Einsatz für die Tiergestützte Intervention. Das Booklet vermittelt auch methodische Anregungen für den Einsatz von Rinder in Programmen der Mensch-Tier-Beziehung.

Detaillierter Inhalt und mehr Informationen: hier



Was wissen Sie über das Leben der Rinder?

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Wie wir Rindern in der Natur achtsam begegnen

Worauf müssen wir achten, wenn wir z.B. beim Wandern in den Bergen alleine oder mit einem Hund unterwegs sind und frei lebenden Rindern begegnen? Wie können wir durch ein paar einfach Verhaltensweisen es vermeiden, dass Mensch oder Tier in Gefahr geraten?

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2026 Wie wir Rindern in der Natur achtsa
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Warum Rinder auf der Weide etwas für die Artenvielfalt tun

Rinder, die auf der Weide gehalten werden, stoßen zum einen durch den Verdauungsprozess das klimaschädliche Methan aus, zum anderen aber bereichern sie durch den Kuhdung die Artenvielfalt und wird durch Boden-Mikroorganismen in Humus umgewandelt. Innerhalb von drei Monaten haben Regenwürmer und Kleinlebewesen den Fladen vollständig zersetzt. Die durch den neuen Humus sich entwickelnden Pflanzen nehmen wiederum CO2 auf. Der Dung dient vielen Insekten als Nahrung bzw. Eiablageplatz. Die Insekten wiederum dienen den Pflanzen als Bestäuber und den Vögeln als wichtige Proteinquelle. Insbesondere kurz gebissenes Gras erleichtert den Vögeln die Jagd auf Insekten. Einige Vögeln folgen auch den Rindern über die Wiese, um so die durch die Tiere aufgescheuchte Insekten zu fangen.



Weidehaltung ist klimafreundlicher als Stallhaltung

Die Versorgung von Stallhaltung von Rindern benötigt einen hohen Energieaufwand:

  • Herstellung von Kraftfutter (Agrarflächen für Anbau, Anbau und Ernte mit Maschinen, Lagerung)
  • Energiereiche Nahrung (z.B. Raps, Soja) als Nahrungskonkurrenz für Menschen
  • Strom für die Stallanlagen und Maschinen
  • Energiereiche Tierversorgung

Weidehaltung ist Ressourcen-schonend:

  • Tiere versorgen sich in den Sommermonaten selbstständig mit dem Futter von der Weide
  • Elektrozaun, Maschinen für die Tierversorgung (z.B. Trinkwasser, Weidewechsel) und für die Weidepflege
  • Winterversorgung (Geringer Anteil von Kraftfutter, überwiegend Heu, Luzerne, Klee, Silage) 


Mensch-Tier-Beziehung im Stall: Guter Umgang zahlt sich aus

Ein Artikel von Hannah Kanwischer, LWK Niedersachsen

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Tiergerechte Begegnung mit Rindern

Angebote zur Mensch-Rinder-Begegnung: 

Begegnungshöfe und Arche-Siegel-Höfe 

 

u.a.

Begegnungshof Kaindlhof (HE)

Begegnungshof Flütjerhof (NI)

Begegnungshof Krümelhof (BY)



Rinder im Einsatz für die Tiergestützte Intervention- nicht ohne Respekt vor dem Tierwohl und der Natur

Dr. med. vet. Michael Drees im Gespräch mit Dr. Carola Otterstedt

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Foto: Drees



Foto: Anahid Klotz

Das Arche Siegel

ist ein Qualitätszeichen für artgemäße Tierhaltung und Ausdruck eines fachlichen Engagements im Sinne der Bildungsarbeit u.a. auch zum Thema alte und gefährdete Schweinerassen. Die Stiftung Bündnis Mensch & Tier vergibt das Arche-Siegel an jene Tierhalter, 

  • die die Vielfalt von Tier-Populationen im Rahmen der Haustierhaltung fördern und so die Biodiversität unterstützen, 
  • die sich im Einklang mit dem Tierschutz u.a. auch jener Tierindividuen annehmen, die nicht den stringenten Zuchtkriterien der Herdbuchgeführten alten und gefährdete Haustierrassen entsprechen.
  • die Bildungsarbeit, Kommunikation des Wertes der Vielfalt von Tier-Populationen sowie die Beziehungsarbeit mit Mensch und Tier in den Vordergrund ihres Engagements stellen.

Mehr Informationen



„Selig, die ihr freilasst den Fuß des Ochsen und des Esels!“ (Jes 32,20)

 

Predigt zum Haustier des Jahres 2026 - Das Rind

von Prof. Dr. Michael Rosenberger, Katholische Privatuniversität Linz

Foto: pixabay

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Foto: Otterstedt



Melken mit Musik

Retro-Film aus dem Jahr 1959.

Der kurze Dokumentarfilm vom WDR zeigt, wie Musik die Kühe, mehr wohl aber das Verhalten der Landwirte und Melker positiv beeinflusst.

Foto: ARD



Museumsbesuch mit Rind

Gehen Sie doch mal wieder in ein Museum und entdecken Sie die vielen Rinder, die von Künstlern in ihren Werken verewigt wurden. Jede Epoche und jede Stilrichtung hat die Tiere auf ihre ganz eigene Art interpretiert. Im Schlossmuseum von Murnau (Bayern) findet man dieses Gemälde von Heinrich Campendonk: Kuh mit Kalb, 1917. 

 

Schreibwerkstatt

Vielleicht gehen Sie gemeinsam mit einer Freundesgruppe ins Museum. Jeder nimmt sich 15 min Zeit und überlegt sich eine Geschichte zu dem Bild, die er aufschreibt. Wo lebt die Kuh und das Kalb? Was beobachten die beiden gerade? Wer kommt von rechts auf die beiden Tiere zu? Was passiert im nächsten Moment? Erzählen Sie sich anschließend Ihre Geschichten.



Artgemäße Haltung von Rindern

Kostenpläne zur Rinderhaltung

Infos zur artgemäßen Rinderhaltung

Mehr Informationen

Foto: Otterstedt



Wie Rinder und Ameisen gemeinsam ihre Umwelt verändern

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Foto: Otterstedt



Rinder können auch auf die Toilette gehen

Rinder urinieren für gewöhnlich, wann und wo es sie überkommt. Doch eine aktuelle Studie zeigt: Sie können durchaus lernen, sich nur an einem bestimmten Ort zu erleichtern. Dadurch ließen sich langfristig schädliche Ammoniakemissionen reduzieren.

Mehr Informationen und Weitere Informationen

Foto: Otterstedt



Rinder sind bei der Großen Tierwanderung dabei

Kreative und soziale Anregungen zur Gestaltung von spannenden Ausflügen in die Natur: Hier



Kinder fragen - Wir antworten

 

"Wie alt können Kühe werden? Und wie viel Liter Milch geben sie am Tag? Das möchte ich wissen, weil ich Landwirt werden will.“ Julius, 10 Jahre 

"Lieber Julius, Kühe können über 20 Jahre alt werden - wenn sie solange gesund bleiben. Oft haben Kühe Probleme mit den Füßen, oder mit dem Euter, weil sie jedes Jahr ein Kalb bekommen und dann zehn Monate lang jeden Tag 25 Liter Milch geben, und zwischendurch nur zwei Monate Pause haben, und das immer wieder. Leider erreichen deshalb nur wenige Kühe ihren Ruhestand. Grüße von Bauer Martin“ Martin Ganz - Landwirt und Leiter des Begegnungshofes Häuslemaier Hof, Baden-Württemberg 

 

Mehr Kinderbilder und Kinderfragen 



Für alle, die 2026 mit Rindern durch ihre Wochen gehen wollen: Hier ein Stundenplan als kostenfreier Download.

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