Tagungsdokumentation

 

 

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2014

23rd Annual ISAZ Conference Animals and Humans together: Integration in Society , 19.-22.7.2014, Wien

Organizers of the ISAZ Conference (left to right): Kurt Kotrschal (University Vienna), Carola Otterstedt (Stiftung Bündnis Mensch & Tier), Andrea Beetz (University Vienna), Ludwig Huber (Messerli Forschungsinstitut) Foto: Dr. Jürgen Molner.


2013

Jedem Tier (s)einen Namen?

5. Jubiläum der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Mensch-Tier-Beziehung, Eferding/ Österreich, 16.-17.9.2012

Anlässlich des 5. Jubiläums der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Mensch-Tier-Beziehung veranstaltete die Katholische Privatuniversität Linz, Lehrstuhl Moraltheologie in Kooperation mit der Stiftung Bündnis Mensch & Tier vom 16.-17.9.2013 auf Schloss Starhemberg in Eferding in Österreich das Symposium:

 

Jedem Tier (s)einen Namen geben?

Die Individualität von Tieren

und ihre Relevanz für die Wissenschaften

Vor fünf Jahren rief die Stiftung Bündnis Mensch & Tier die interdisziplinäre Arbeitsgruppe zur Mensch-Tier-Beziehung ins Leben. Dies ist ein denkwürdiger Anlass für die Wissenschaftler der Gruppe dieses Jahr zu einem außergewöhnlichen Thema – der Individualität von Tieren – in guter Tradition einen fachübergreifenden Diskurs im Rahmen eines Symposiums zu führen. Der neue Leiter der Arbeitsgruppe, der Moraltheologe Michael Rosenberger, hat ein wunderbares Programm zusammengestellt, welches sich an Wissenschaftler richtet, die aktiv in der Forschung tätig sind und Themen der Mensch-Tier-Beziehung in ihren Forschungsbereich mit integrieren möchten.

 

Michael Rosenberger: "Dass die Kuh Rosa anders ist als die Kuh Berta, und die Kuh Berta anders als die Kuh Resi, scheint heute eine triviale Feststellung zu sein. Ganz intuitiv gehen Menschen davon aus, dass Tiere eine je eigene Persönlichkeit haben. Und doch ist weder der praktische Umgang des Menschen mit dem einzelnen Tier noch dessen theoretische Wahrnehmung in der Wissenschaft schon konsequent von dieser Tatsache her gedacht. Allzu oft überwiegt noch immer die Wahrnehmung des Tieres als eines beliebigen Exemplars seiner Spezies. Dies steht in einem signifikanten Gegensatz zur Wahrnehmung von Mitmenschen, deren einzigartige Persönlichkeit im gesellschaftlichen Zusammenleben wie auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung der letzten 200 Jahre eine zunehmend größere und nicht mehr bestrittene Rolle spielt. Es wird also Zeit, sich der Einzigartigkeit des Tieres als einem wissenschaftlichen Paradigma zuzuwenden und nach seiner prinzipiellen Relevanz für die verschiedenen Wissenschaften zu fragen. Das Symposium soll sich auf diese Weise auf der Metaebene bewegen. Es geht weniger darum, konkrete Beispiele der Einzigartigkeit von Tieren darzustellen und zu diskutieren, als vielmehr um die Frage nach deren prinzipieller Relevanz für die Wissenschaften."

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2013 Programm Jedem Tier (s)einen Namen.
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Beiträge und Diskussionen des Symposiums
wurden im Rahmen der „Linzer WiEGe-Reihe“ veröffentlicht:

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2014 Jedem Tier (s)einen Namen geben.pdf
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2012

Tiergestützte Intervention

im Fokus der Wissenschaften,

Technische Universität Dresden, 7.-8.9.2012

 

In Kooperation mit der Stiftung Bündnis Mensch & Tier veranstaltete die Technische Universität Dresden vom 7.-8. September 2012 die interdisziplinäre Fachtagung zum Thema Tiergestützte Intervention im Fokus der Wissenschaften.

 

Die Wissenschaftstagung diente der Präsentation neuster Erkenntnisse aus der Forschung in den Bereichen Tiergestützter Therapie, Pädagogik und Förderung. Neben renommierten Wissenschaftlern, präsentierten Doktoranden der Geistes- und Naturwissenschaften die Ergebnisse ihrer Forschung vorzustellen.

 

Nicht allein der Nutzen der Tiergestützten Intervention für den Menschen stand im thematischen Mittelpunkt dieser Tagung, erstmals wurde durch die Vorträge der Referenten aufgezeigt, welche Auswirkungen durch die Tiergestützte Intervention bei den eingesetzten Tieren zu beobachten sind.

 

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Programm und Inhalt der Tagung
Reader_TGI_Dresden_07-080912.pdf
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2012 Otterstedt Einführung TGI als Thema
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2012 Laudatio zu Ehren Prof Dr Erhard Ol
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Fazit der Tagung

Die Tiergestützte Intervention (TGI) (u.a. Tiergestützte Therapie, Schulhunde) finden immer größere Anerkennung in Deutschland. Derzeit fehlen jedoch finanzielle wie personelle Ressourcen um die Effekte der tiergestützten Arbeit sowie die„Arbeitsbedingungen“ der Tiere im Rahmen der Tiergestützten Einsätze zu erforschen. Auf der Tagung forderten Wissenschaftler, Therapeuten und Pädagogen ein Kompetenzzentrum für „Tiergestützte Intervention“ welches wissenschaftliche und praktische Fragestellungen miteinander verbindet.

 

Alle Teilnehmer der Tagung waren sich einig, dass eine Erforschung dieser Thematik nur in einem Dialog zwischen Geistes- und Naturwissenschaftlern unter Einbeziehung erfahrener Anbieter der Tiergestützten Arbeit möglich ist. Die TGI-Praktiker bieten sich als Unterstützer für wissenschaftliche Feldstudien an. Es wurde aber auch deutlich, dass die Verlinkung von Praktikern und Wissenschaftlern aus personellen, finanziellen und strukturellen Gründen derzeit selten gut zu realisieren ist. Eine verstärkte Einbindung von erfahrenen TGI-Praktikern wäre in Bezug auf das methodische Setting (Interaktion Mensch-Mensch-Tier) sinnvoll.

 

Um sowohl die Bedürfnisse der Tiere besser verstehen zu können, die Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch und Tier tiergerecht gestalten zu können, wurde eine verstärkte Forschung im Bereich des Ausdrucksverhaltens von Heim- und Nutztieren angeregt, die allen Tierhaltern zu Gute kommen würde. Hier, so die Tagungsteilnehmer, besteht ein dringender Handlungsbedarf.

 

Derzeit gibt es in Deutschland für das Forschungsthema „Tiergestützte Intervention“ weder eine universitäre Einrichtung noch eine wissenschaftliche Fachpublikation. Dies erschwert die Arbeitsbedingungen deutscher Wissenschaftler erheblich, da vor allem für Doktoranden erfahrene Ansprechpartner im universitären Bereich fehlen. Die geringe wissenschaftliche Unterstützung wirkt sich auch auf die Qualitätsentwicklung der praktischen tiergestützten Arbeit aus.


2010

Das Tier an sich?

Neue wissenschaftliche Perspektiven der Mensch-Tier-Beziehung

Wissenschaftliche Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing, 08.-09.11.2010

 

Die Kooperationspartner Stiftung Bündnis Mensch & Tier (München), Institut für Technik Theologie und Naturwissenschaften (LMU/München),  Rachel Carson Center (LMU/München) und die Evangelische Akademie Tutzing luden vom 8.-9. November 2010 Geistes- und Naturwissenschaftler zu einem interdisziplinären Austausch an den Starnberger See bei München ein.

 

Waren bisher in der Tierschutzdebatte Prinzipien, wie Vermeidung von Leid, Schmerzen und Schäden, stilprägend, so stehen inzwischen in Fachkreisen Begriffe, wie Würde der Tiere, Mitgeschöpflichkeit, Integrität und Tierrechte in dem Vordergrund. Der Tierschutz ist nicht mehr allein auf biologische und technische Vorgänge zu reduzieren. Der neue Weg im Tierschutz, wie ihn auch die Stiftung Bündnis Mensch & Tier prägt, möchte ganz gezielt den Menschen mit in das Boot nehmen. Die Verantwortung des Menschen für die in seiner Obhut lebenden Tiere spielt eine große Rolle, seine Beziehungsfähigkeit bildet eine wichtige Basis für einen gelingenden Tierschutz, der neben der Leidvermeidung vor allem auch folgende Bedürfnisse der Tiere berücksichtigt: Komfortverhalten, positive Emotionen, mentale und soziale Anregungen.

 

Nicht das Tier ist Ausgangspunkt des Tierschutzes, sondern der Mensch in seiner Humanität. Um den Tieren gerecht zu werden, gilt es, sich dieser Rolle des Menschen reflektiert zu vergewissern.

 

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2010 Programm Das Tier an sich .pdf
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Fazit der Tagung

Abschlussdiskussion: Humanität zwischen Vermenschlichung und Versachlichung? Fundamente einer neuen Mensch-Tier-Beziehung
Auf Einladung von Frau Dr. Carola Otterstedt wurden folgende drei Fragestellungen im Plenum diskutiert:
• Wie wird der Tierschutz der Zukunft aussehen?
• Wie soll die Forschung zur Mensch-Tier-Beziehung sich weiterentwickeln?
• Welche Auswirkungen wird ein verändertes Tierbild auf unser Menschenbild haben?

Ein zentraler Ansatzpunkt für zukünftigen Tierschutz und seine Umsetzung muss es sein, verstärkt die Akteure in den Fokus zu rücken: Der Mensch hat Verantwortung für das Tier – und er hat dies nicht jenseits, sondern in konkreten Situationen. In der Diskussion wurde die prinzipielle Notwendigkeit der Offenheit gegenüber neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen betont, die uns zu neuen Konzeptionen der Mensch-Tier-Beziehung herausfordern: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse müssen wahrgenommen und alte gegebenenfalls revidiert werden. Ziel ist es dabei, über das rein pathozentrische Argument hinauszugehen und zu verstehen, dass Tiere über die Leidensfreiheit hinaus noch andere zentrale Ansprüche aufweisen und an uns richten. Fazit der Tagung: Wer über das Tier an sich nachdenkt, kommt nicht umhin, auch über den Menschen nachzudenken. Dabei ist das Tier das Maß für einen adäquaten menschlichen Umgang mit ihm: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Natur- und Geisteswissenschaften helfen dabei, genauer zu bestimmen, welche tierlichen Bedürfnisse in einer angemessenen Mensch-Tier-Beziehung eine Rolle spielen und was es heißt, ein Tier in seiner Eigenart zu respektieren.

 

2009

Die Mensch-Tier-Beziehung im interdisziplinären Dialog

Wissenschaftstagung in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in der Münchner Residenz, 13.-14.11.2009.

 

Buch zur Tagung

Otterstedt/ Rosenberger (Hrsg.)(2009):

Gefährten - Konkurrenten-Verwandte,

Die Mensch-Tier-Beziehung im interdisziplinären Diskurs, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.

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2009 Programm.pdf
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Kernaussagen

1 Die Mensch-Tier-Beziehung hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung des Menschen, die Gesellschaft und den gemeinsamen Lebensraum von Mensch & Tier, die Natur.

3 Mit dem zunehmenden Interesse an Tieren im therapeutischen und sozialen Einsatz entstand seit den 90er Jahren in deutschsprachigen Ländern auch ein steigendes Interesse der Wissenschaft, sich mit den Effekten der Mensch-Tier-Beziehung zu beschäftigen.

4 Das zunehmende Bedürfnis nach authentischem Mensch-Tier-Kontakt ermöglicht den Wandel vom Objekt Tier zum Subjekt Tier, unterstützt die Weiterentwicklung einer artgemäßen Tierhaltung und des tiergerechten Umgangs mit Tieren.

5 Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Neurobiologie und Intelligenzforschung bei Mensch & Tier verändern die Mensch-Tier-Beziehung nachhaltig und fordern ethische Konsequenzen im menschlichen Handeln gegenüber Tieren.

6 Die wissenschaftliche Diskussion der Mensch-Tier-Beziehung bedarf deutlicher innerdisziplinärer Impulse und muss darüber hinaus als interdisziplinärer Dialog geführt werden.

7 In Deutschland bedarf es fachlich starker Lehrstühle, die sich auch des Themas der Mensch-Tier-Beziehung annehmen und Nachwuchswissenschaftler fördern.

8 Die Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung braucht eine koordinierende, interdisziplinär arbeitende Forschungseinrichtung in Deutschland.

9 Es wird dringend eine professionelle Fachpublikation für Mensch-Tier-Beziehung benötigt, welche interdisziplinäre deutsch- und englischsprachige Forschungsergebnisse kommuniziert.

10 Es bedarf generell einer verbesserten Kommunikation des breiten Themenfeldes der Mensch-Tier-Beziehung in den Forschungseinrichtungen, in der Gesellschaft und in den Medien.

Plakatreihe Forschung der Mensch-Tier-Beziehung - heute und morgen

 

Die Inhalte der Plakatreihe wurden von den Teilnehmern der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Mensch-Tier-Beziehung gestaltet.

  • Welche Relevanz hat das Thema Mensch-Tier-Beziehung in Ihrem Fachbereich heute
  • Wie könnte die zukünftige Forschung der Mensch-Tier-Beziehung inner- und interdisziplinär gestaltet werden?
  • Welche Bedeutung haben die auf den Plakaten präsentierten Aussagen der Wissenschaftler für die aktuelle Forschung?
  • Werden Schüler von heute als Wissenschaftler von morgen andere Forschungsbedingungen vorfinden? Welche Voraussetzungen müssten dafür geschaffen werden?
Gesamte Plakatreihe als Diashow: